Notrufe, ein Problem bei Internettelefonie
Um die Problematik im Notfall bei VoIP zu verstehen, muss man folgendes Wissen: Im bisherigen Telefonnetz wird bei Anwahl der Kurznummern 110 bzw. 112 der Anruf direkt im Hintergrund an die nächst gelegene Notrufstelle der Polizei oder Feuerwehr weitergeleitet.

Durch den geografischen Bezug der Festnetznummer zum direkten Ort des Anrufers wird hier also direkt eine lokale Dienststelle informiert und nimmt den Anruf entgegen.

Bei VoIP gibt es diesen Bezug aber nicht, da die IP-Telefonnummer ja weltweit gültig ist. Um dieses Problem einzugrenzen, wird bei Notrufen via Internet-Telefonie stets die lokale Dienststelle am Wohnort angeklingelt.

In den meisten Fällen funktioniert dies also ganz im Sinne des Anrufers. Wenn man nun aber z.B. in Flensburg wohnt und mit seinem Laptop unterwegs ist und einen IP-Notruf von Hannover aus absetzt, so kommt der Notruf dennoch bei einer Dienststelle in Flensburg an. Sofern man dann sprachlich nicht eingeschränkt ist, kann man sich natürlich mit der Gegenseite verständigen und der eingehende Notruf an die zuständige Dienststelle vor Ort weitergereicht werden.

Hat man allerdings eben gerade einen Notfall, der die Kommunikation per Sprache nahezu unmöglich macht, so kann einem im schlimmsten Fall nicht geholfen werden, da selbst ein guter Helfer dann lediglich einen Einsatzwagen zum Wohnort schicken kann, aber eben nicht zum direkten Aufenthaltsort.

Gerade bei hilfsbedürftigen und Unfallgefährdeten Personen sollte dieser Aspekt sehr gut bedacht werden.